Es gibt so einiges an Ungeziefer, das man am besten nicht in seinen 4 Wänden hat. Kakerlaken, Ratten, Wanzen und eben auch Motten. Letztere hatte ich früher immer mit Deo und Feuerzeug gejagt. Wieso man allerdings den König der Motten lieber zuhause in seinem CD Regal beherbergen sollte, egal ob Licht an oder aus, das wird uns hier erklärt!

 

Seid gegrüßt! Ich hoffe, Ihr habt Euch von unserer Show gut erholt und freue mich, dass Ihr die Zeit gefunden habt, hier ein wenig Frage Antwort mit uns zu spielen!

1.Fangen wir doch gleich einmal rustikal mit einem Evergreen an. Wie würdet Ihr jemanden, der Euch nicht kennt, Eure Musik beschreiben?

 

 

Philipp: Meddl Leude! Ein kleines Sammelsurium an Metalgenres. Bei uns bringt jeder seine Einflüsse mit, somit ist es schwer,

das konkret zu beantworten. Die Genres im Metal verschwimmen heutzutage ja auch immer mehr. Im Allgemeinen machen wir “viel ‘Gschrubb und ‘Gschrei”.

 

Jeff: Stimmt! Ich würde noch hinzufügen, dass es bei uns eine gute Mischung aus groovigen, schnellen und melodischen Riffs

sowie eben härteren Vocals gibt. Normalerweise hören Musiker ihre eigene Musik kaum an, aber mir macht es Spaß unsere Songs

auch außerhalb des Bandalltags anzuhören.

 

Oleg: Hmm..das ist eine relativ schwierige Frage. Bevor ich einen falschen Eindruck übermittle, schalte ich lieber unsere Musik ein

und überlasse es dem Hörer zu entscheiden, zu welcher Nische wir gehören.

 

 

2.Ich bin ja eher im Horrorgenre bewandert, weshalb mir der Mothman eher etwas sagt, als King Mothra. Nach ein wenig Recherche bin ich bei einem Charakter aus Godzilla gelandet. Aber wahrscheinlich entspringt Euer Bandname aus etwas anderem?

 

Philipp: Ne, Ne! Da bist du schon auf der richtigen Spur! Max ist ein riesen Fan der alten Godzilla Filme. Aber die Namen

King Gidhorah und Mothra waren bereits als Bandnamen in Verwendung. Also beschloss er einfach eine neue Mischform

zu erschaffen. King Mothra. Und wir fanden den Namen und den Hintergrund alle cool, weil wir schon ein bisschen geek’ig

und von der Pop-Kultur beeinflusst sind. 

 

3.Ihr seid als Band noch ziemlich jung, 2018 gegründet. Wie habt Ihr Euch zusammengefunden? Und sagt jetzt bloß nicht, die Tür vom Proberaum stand offen und es brannte Licht, also seid Ihr hineingeschwirrt…

 

Philipp: Oleg, Max und Domi spielen schon ewig zusammen. 2018 haben sie einen neuen Sänger gesucht und wollten einen

Neustart mit Neuausrichtung. Da hatte ich mich gemeldet und es hat von der ersten Probe an gepasst. Da entstanden dann

die Songs “Monster” und “Gravity”. Bei der Aufnahme hatten wir uns Hilfe von Jeff geholt. Er hat unsere Musik aufgenommen

und da wir noch einen zweiten Gitarristen gesucht haben, fragten wir einfach “warum spielst du nicht einfach bei uns?”.

Und er antwortete nur, “ja warum nicht?”. Seitdem sind wir zu fünft und ich finde Jeffs Einfluss ergänzt sich mit Max perfekt.

Jeff: Ich hatte das damals aus Spaß in den Raum geworfen… Aber beim Produzieren der oben genannten Songs, war mir aufgefallen,

dass ich die Musik sehr interessant fand. Zudem kenne ich die Jungs schon sehr lange und verstehe mich mit ihnen sehr gut.

Da ich sonst eher im Thrash-Metal unterwegs war und moderner Rock & Metal mich in den letzten Jahren immer mehr beeindruckt hat,

kam die Gelegenheit genau richtig.  

 

4.Ihr schreibt über Euch selbst, Ihr wollt Spaß an der eigenen Musik haben. Ist KING MOTHRA wirklich nur ein Spaß Projekt, einfach mal drauf los und gucken, was so kommt, oder habt Ihr Euch schon wirklich erstrebenswerte Ziele gesteckt?

 

Philipp: Naja… Spaß und Ambition schließen sich doch nicht aus, oder? Wie vorhin gesagt, sind ein paar von uns auch kleine Nerds.

Wer genau hinhört, findet auch in den Texten bei Songs wie “Bloodlust”, “Berzerk”, “Kolonie” oder , in den noch in der Aufnahme

steckenden Songs, “Salty Bay” und “Tarnished” Anspielungen oder direkte Bezüge zu Games, Manga oder anderen Pop-Kultur Elementen.

Wir hätten schon alle Bock auf den großen Bühnen zu spielen und 1 Millionen Follower zu haben. Wir sind jedoch auch arbeitende

Väter und man muss schauen, wie man alles unter einen Hut bekommt.

Max: Mein erstrebenswertes Ziel ist, dass die Auftritte kein Draufzahlgeschäft mehr werden.

Mit King Mothra möchte ich vor allem kreativ sein. Etwas erschaffen und darauf stolz sein, im Gegensatz zum alltäglichen Einheitsbrei auf der Arbeit. 

 

Jeff: Der Weg ist das Ziel! Ich finde, während man Musik macht und schreibt, ist man für diese kurzen Momente wirklich frei von allem,

was sonst im Leben passiert, wobei das auch einen Einfluss auf die Stimmung haben kann. Songs können nur ehrlich sein, wenn sie ohne

Zwang entstehen, darüber nachzudenken: “Was werden die anderen sagen?”. Da wir Menschen uns unterscheiden, hat dies zur Folge,

dass der globale Musikkatalog extrem unterschiedlich ist. Und das ist gut so! Wir sind von der Musik finanziell unabhängig. Deshalb ist unser

aktuelles Ziel, mehr Songs zu produzieren und zu veröffentlichen. Was danach kommt, ist zweitrangig.

 

Oleg:  Aus meiner Erfahrung heraus kommen die besten Sachen beim Jammen zustande. Daher bin ich ein Fan von "...gib mir einfach einen Riff,

und dann legen wir los". Fertig mitgebrachte Songs sind immer schwierig für das Kollektiv, da oft "...mein bester Part…" ersetzt oder zerstückelt wird.

 

Domi: Ein Star will ich nicht mehr werden, aber es darf gern mehr werden als Jugendhäuser :)



5.Wenn man Euch so sieht, hat man fast das Gefühl, jeder kommt aus einer anderen Ecke der Musik. Was läuft bei Euch so privat in der Playlist? Was sind Eure Favoriten und was würdet Ihr mir empfehlen?

 

Philipp: Das stimmt. Eigentlich hört hier keiner das gleiche. Ich hör gern meine Evergreens. Das alte Zeug von In Flames, KoRn oder Slipknot.

Oder ausgefallenes, wie A Crowd of Rebellion und Destrage. Gerne Clean aber scheppern muss trotzdem und sollt net langweilig sein, wenn ich was neues suche.

 

Max: Am liebsten höre ich Shoegaze, Post-Metal, Indie und auch ein bisschen Hardcore. Kommt ja auch immer auf die Stimmungslage an.

Ich lege mich ungern auf Bands fest, aber Mastodon oder Deftones gehen eigentlich immer ♥.

Empfehlungen würde ich aussprechen für The Dirty Nil, Drug Church und Fleshwater.

 

Jeff: Neben den genannten und den sonst im Rock & Metal bekannten Evergreens läuft bei mir so ziemlich alles. Ich muss mal kurz in die Liste spicken…

Ich mache mittlerweile einfach die Shuffle-Funktion der Lieblingssongs an und höre mir je nach Stimmung einen Song an oder wechsle zum nächsten.

Was öfter läuft ist: Eurodance der 90er, Guano Apes, Periphery, Malevolence, Hatebreed, The Intersphere, Testament, Gotthard, Jinjer, Khatia Buniatishvili.

Aktuell kann ich folgende Alben empfehlen: Cancer Culture von Decapitated, The Grand Delusion von The Intersphere, Less We Know (EP) von

The Totemist und eigentlich alles, was deren Gitarrist Rabea Massaad veröffentlicht hat! Ansonsten ist die Filmmusik von Hans Zimmer einfach genial.

 

Oleg: Oh, in meiner Playlist ist alles durcheinander. Von Fusion Jazz und Minimal Techno bis Melodic Metalcore. Alle paar Jahre höre ich mir die alten Sachen an,

die ich früher hinzugefügt hatte, und denke oft dabei: "wie konnte ich das nur damals hören..." und lösche es dann raus. Daher ist das Festhalten an einem

Musikstil oder sogar an einer Band nichts für mich. Es hängt alles von der Zeit, dem  Alter sowie meiner Stimmung und Laune ab. Derzeit laufen in meiner

Playlist: The Intersphere, Light The Torch, Soilwork, aber auch Meute, NTO oder Worakls.

 

Domi: Bei mir fährt die Musik bunt durch, kommt immer auf die Stimmung an. Will ich entspannen läuft Downtempo aller Art, will ich mich ausstampfen

läuft Psytrance, hab ich Lust auf Druck gibts Shoegaze oder Hardcore, fühl ich mich fancy gibt es Funk und so weiter.
Drug Church, Bonobo, Mcbaise und Space Koala laufen bei mir gerade am häufigsten.

 

6.Auflockerungsrunde. Nur 1ne Antwort, keine Erklärungen:

 

  • Was sollte man auf einer Bühne nie machen

 

Philipp: Auf die Bühne kotzen.

Max: Aufhören zu spielen.
Jeff: Sich langweilen.

Oleg: Den Platz mit unnötigem Equipment vollstellen.
Domi: Pullern

 

  • Ein Lebensmittel, vor dem du dich ekelst

 

Philipp: Von Salat schrumpft der Bizeps.

Max: Zwieback. Abartiger Scheiss.

Jeff: Brathering in der Dose.
Oleg: Sülze…wie kamen überhaupt Menschen dazu? Das Fleisch gehört nicht in Gelee!

Domi: Rollmops

 

  • Nichts ist schlimmer als…. 

 

Philipp: Schlechter Loot

Max: Die Top 50 -Deutschland Playlist auf Spotify

Jeff: Ohne Musik zu leben

Oleg: Routine
Domi: Sich nach dem Einkaufen daran zu erinnern, was man vergessen hat.



  • Welche Art von Musik kannst du überhaupt nicht leiden?

 

Philipp: Schalt das Radio ein.

Max: Den modernen deutschen “Rap”.  

Jeff: Stimme ich Max zu.

Oleg: Siehe  oben.

Domi: Autotune Trap. *würg*

 

7.Lasst uns mal auf die Regionalität eingehen. Welches lokale Bier trinkt Ihr am liebsten und welche lokale Band spielt dazu im Hintergrund?

 

Philipp: Kulmbacher Pils leicht. Da wirst net so hacke und kannst mehr von genießen. Schmeckt auch vollwertig. Dazu ein schöner

Love Song von Resist the Ocean deren Drummer meiner Tochter Schlagzeug unterricht gibt.

 

Max: Das Premium von Först aus Drügendorf. Und dazu spielt im Hintergrund die Chicolores.

 

Jeff: Pils: Lederer, Helles: Ammerndorfer. Band: Chainbreaker.

 

Oleg: Alles was Helles  ist..und bloß kein Pils.

 

Domi: Trinke weder lokales Bier (Pilsner Urquell) noch höre ich lokale Bands.



8.Wie seid Ihr zu Euren Instrumenten gekommen und habt Ihr Euch alles selbst erlernt oder hattet Ihr Unterricht?

 

Philipp: Joa… im Keller eingesperrt und drauf los nä? Hatte eigentlich großes Glück, dass ich zufällig die richtige Technik durch Hören und

Probieren und Vergleichen benutzt hab. Beim Screamen kann man sich ja einiges kaputt machen. Hab mir erst nach Jahren gedacht, ja schau

mal wie man's richtig macht, aber da musste ich feststellen, dass ich das schon richtig mach. Nur ein paar kleine Kniffe zur Atmung usw. gabs noch zu erlernen.

 

Max: Ich komme aus einer musikalischen Familie. Ich hatte zwar keine Ambitionen, bin dann aber von meiner Mutter zum Gitarrenunterricht

angemeldet worden. Akustische Klampfe mit Nylonsaiten und dann nur Rumgezupfe. Ich hab natürlich kein bisschen geübt und nach einem

Jahr war das auch wieder vorbei. Mit 14 Jahren habe ich dann angefangen auf den E-Gitarren von meinem Vadder rumzuschrammeln, weil ich

dachte, dass man da Mädls beeindrucken kann. Ich hätte auch bedenken sollen, dass man dann was spielen sollte, was die auch tatsächlich

hören und nicht Misfits oder Smashing Pumpkins. Das meiste habe ich mir selber beigebracht, ich hatte aber auch Unterstützung von meinem

Bruder, der bei Audio Gun Gitarrist ist. 

 

Jeff: Mein Onkel hatte Tonbänder und einige Kassetten  von Deep Purple sowie von Led Zeppelin zuhause. Das hat mich fasziniert. Im Jahr 2000

habe ich selbst versucht, auf einer Akustikgitarre etwas zu lernen. Ab 2001 habe ich meine erste E-Gitarre bekommen und hatte dann ca. 7 Jahre

Unterricht im NO 1 Musikinstitut Nürnberg bei Peter Gunzelmann. Er ist unglaublich gut und sympathisch. Von klassischer Gitarre bis Slayer

unterrichtet er maßgeschneidert je nach Interesse der Schüler. Sein Unterricht hat mir sehr geholfen. 

 

Oleg: Eigentlich wollte ich immer Gitarre spielen…aber was ist daraus geworden? Drums! Dankeschön :)

 

Domi: Ein Freund hatte Lust eine Band zu gründen und keinen Basser gefunden, da hab ich mir einen gekauft und es über die Jahre “gelernt”.

 

11.Ihr öffnet morgen Spotify, und es ist nur noch ein einziger Künstler vorhanden, den Ihr für ein Jahr hören könntet. Welcher wäre das?

 

Philipp: Im Moment The Butcher Sisters. Ich feier die so hart. Fast so gut wie damals Mördan und Triple G.

 

Max: Cult of Luna

 

Jeff: Malevolence

 

Oleg: das kann ich mir nicht vorstellen…würde sofort noch uns hinzufügen:)

 

Domi: Da reicht mir das “Melting Sun” Album von Lantlôs, das geht für mich immer.

 

Abschlussfrage: Was wolltet Ihr schon immer mal loswerden?

 

Philipp: Jetzt gibt's “volle Pfund auf’s Maul”! 

 

Max: Lars Ulrich ist kein schlechter Drummer.

 

Jeff: Wir brauchen keine Cowbell

 

Oleg: Bring your own Equipment zum Gig! Ich kann es nicht mehr hören, kann ich auf deinem Sitz spielen, kann ich deine Fussmaschine nutzen,

kann ich das, kann ich jenes! NEIN! Bring your own Equipment oder bleib im Proberaum! ...so das wars, Danke:)

 

Domi: Jeff liegt falsch!

 

Somit habt Ihr es auch schon geschafft! Vielen herzlichen Dank noch einmal für Eure Zeit und Offenheit! Ich hoffe, wir hören und sehen von Euch in nächster Zeit noch sehr viel mehr! Ich freue mich schon drauf!

 

Wenn ihr uns folgt, sicherlich! Wir sind grad in der Produktion und wollen bald neue Songs veröffentlichen. Außerdem gibt's am 12.04.2024 ab 20.30 Uhr  ein Live- Konzert auf Twitch über www.stagehouse.tv! Vielen Dank für das Interview Ecki! Und ihr da draußen: Lebt den Metal!

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Interview von ECKI

PHONOX Interview 03.2024